Testberichte allgemein (GPS)

 

Produkte allgemein

  Preisangaben stammen aus dem Zeitraum der letzten Bearbeitung eines Beitrages und sind daher nicht unbedingt aktuell.

Garmin GPS III+

Seit dem 1.5.2000 wurde GPS-Navigation noch interessanter, denn die künstliche Ungenauigkeit von bis zu 100m wurde aufgehoben. Was bringt GPS-Navigation mit dem GPS III+ am Motorrad? Die größten Vorteile sind:

a) man weiß, wo man ist
Während der Fahrt wird permanent die momentane Position und die Fahrtrichtung auf der festeingebauten Karte angezeigt. Für eine Überschlagsorientierung in Europa ist die Karte ausreichend genau und detailreich. Kleinste Ortschaften und kleine Straßen sind zwar nicht enthalten, sind aber auch nicht nötig. Leider stimmen die Koordinaten nicht exakt und liegen bei großen Zoomstufen bis zu 500 m daneben. Bei der Positionsbestimmung schafft dieses jedoch keinerlei Probleme. Bei Offroad-Fahrten im Wald verliert man dank GPS nie mehr die Orientierung. Neben der eigentlichen Position erhält man eine Fülle von weiteren Infos, wie augenblickliche Geschwindigkeit, Durchschnitt, Höhenmeter, Kompass, Tageskilometer, Gesamtkilometer, Fahrzeit etc.. Die Karte  kann mit Nordausrichtung oder mit Fahrtrichtung oben dargestellt werden.

b) die Richtung zum nächsten Wegpunkt wird angezeigt
Wegpunkte werden über die eingebaute Karte definiert oder (viel besser und einfacher) über ein Programm wie TTQV oder Fugawi ins Garmin übertragen. 500 solcher Punkte können übergeben werden. Bis zu je 30 davon  lassen sich zu einer Route zusammenfassen. Zwölf Routen sind möglich.
Wird ein bestimmter Wegpunkt aktiviert, weist ein Zeiger immer den kürzesten Weg dorthin. Bei Annäherung an den Punkt kann die Karte automatisch gezoomt werden. In der Regel wird man jedoch eine Route aktivieren, denn hier wird automatisch immer der nächstgelegene Wegpunkt in Fahrtrichtung ausgewählt. Bei Annäherung an den Wegpunkt wird dieser automatisch gezoomt und beim Vorbeifahren der nächste in der Liste als neues Ziel ausgewählt.  Das Display zeigt auch die Entfernung zum nächsten Punkt. So ist schnell erkennbar, ob die kommende Kreuzung eine Rolle spielt oder nicht. Zusätzlich haben Wegpunkte bis zu 6-stellige Namen, die sich ebenfalls im Display anzeigen lassen. Dies ist eine nicht zu unterschätzende Hilfe auf der Suche nach Wegweisern an komplizierten Kreuzungen oder Auf- und Abfahrten. Eine Linie in der Karte zeigt immer den kürzesten Weg von der aktuellen Position zu den nächsten Stationen. So ist gleich erkennbar, in welche Richtung es am nächsten Punkt weitergeht.

c) man hat ein Protokoll der gefahrenen Strecke
Bis zu 1900 Punkte können während der Fahrt protokolliert werden. Dies geschieht automatisch. Die Auflösung kann gewählt werden: über die Zeit, über eine zurückgelegte Distanz oder eine Abweichung vom aktuellen Kurs. Ich wähle meist eine Abweichung von 30-50m. Bei 50m kommt man auf kleinen Straßen etwa 300 km weit. Danach kann das Tracklog gespeichert und ein neues eröffnet werden. Beim Speichern wird die Strecke auf  maximal 250 Punkte reduziert. Zehn dieser reduzierten Tracklogs lassen sich speichern. Geeignete Software (z.B. Quovadis) kann die Streckenprotokolle auf den PC downloaden und in der Karte darstellen. Das Tracklog läßt sich im GPS III zur Rückführung des Weges auch in eine Route umwandeln.

Gegenüber den anderen Garmin-Geräten hat für mich das III+ das beste Preis-/Leistungsverhältnis. Zum Fahren von längeren Touren oder Geländestrecken möchte ich es nicht mehr missen. Bereits die eingebaute Karte reicht zur Orientierung. Detailreichere Karten lassen sich von Garmin-CDs bestimmter Gebiete ausschnittsweise laden. Für ausgedehnte Motorradtouren sind mir diese Ausschnitte jedoch zu klein.
Die Displaytexte sind in englischer Sprache. Ein deutsches Handbuch wird mit geliefert.
Verbesserungsbedüftig ist der kleine Routenspeicher. 30 Punkte pro Route sind einfach zuwenig. Für meine letzte 750 km Tour brauchte ich 8*30 Wegpunkte, um eine brauchbare Navigation hinzubekommen. Das heißt, ich mußte die Fahrstrecke auf 8 Routen aufteilen. Dem Tracklog würde der zehnfache Punktespeicher ebenfalls gut zu Gesicht stehen.

Fährt man mit eingebauten Batterien, sollte man diese in den Batteriefächern durch zusätzliches Einschieben eines schmalen, dünnen Pappstreifens fixieren. Für erste Tests kann das III+ mit dem mitgelieferten Klettband und zwei Gummibändern leicht auf dem Deckel des Bremszylinders befestigt werden.

Preis für GPS III+ inkl. Datenkabel für PC-Anschluß: EUR 589,--
Kabel m. offenen Enden zur Board-Stromversorgung: EUR 35,--

Bezugsquelle: Meyer-EDV-Beratung


Garmin eMap

Das eMap wird häufig als preiswerteres Pendant zum III+ genannt. Die meisten Funktionen des III+ sind auch hier zu finden. Sogar noch mehr. Das eMap kann mit Speichererweiterungskarten aufgerüstet werden und mit MapSource- und Metroguide-Daten (Karten-CDs von Garmin) programmiert werden. Das III+ kann nur MapSource-Daten arbeiten und hat mit ca. 1.4MB auch einen recht kleinen Speicher dazu.

In einem kurzen Test zeigte sich aber, dass ich mit dem III+ doch die korrekte Entscheidung zum Motorradfahren getroffen habe. Denn die MapSource-Daten interessieren nicht so sehr. Waldwege sind in der Regel nicht vorhanden und das ladbare Gebiet ist zu klein. Auch fahre ich nicht nach Kartenanzeige, sondern nach Routen mit Wegpunkten. Und hier werden einige deutliche Vorzüge des III+ deutlich:

Editierbare Liste mit allen Wegpunkten
Umfangreichere Tracklog-Einstellungen. Punktsetzung nach Zeit, Entfernung oder Kursabweichung
Gehäuse stabiler und wasserfester. Für Sekunden sogar wasserdicht.
Tastensteuerung für Handschuhbetrieb minimal besser
Beleuchtete Tasten
Mehrere Koordinatensysteme
Anzeige konfigurierbar. z.B. Wegpunktname statt Geschwindigkeit
Anzeige durch Taste umschaltbar: Kartenanzeige, Status, Tripcomputer etc.
Hintergrundbeleuchtung dimmbar

Die Vorteile des eMap gegenüber dem III+ sind:

Speicher erweiterbar
Nur ca. 60% des Preises vom III+
Display etwas größer (120x160 Pixel statt 100x160)
Hosentaschenfreundlichere Abmessungen
Ab der Software-Version 2.63 sind 50 Routen á 50 Wegpunkte möglich.

Die "Gut"-Bewertung bezieht sich auf das Preis-/Leistungsverhältnis. Wer ausgefeiltere und umfangreichere Routen-, Wegpunkt- und Trackfunktionen braucht, sollte das III+ vorziehen.

Preis für eMap ohne Zubehör: EUR 375,--
Bezugsquelle: Meyer-EDV-Beratung


Garmin Streetpilot III

 

 

Nach zwei Jahren Einsatz des GPS III+ habe ich mir nun den Streetpilot III geleistet. Mit rund 1600 EUR sicher kein Schnäppchen. Doch mich hat die Routingfunktion überzeugt. Die Planung einer Route (vorteilhafterweise am PC) wird dadurch wesentlich vereinfacht. Es ist nicht mehr erforderlich, alle wichtigen Kreuzungen aufzunehmen und sinnvolle Zwischenpunkte zu definieren und auch zu benennen. Ein paar Klicks auf die Strecke in der mitgelieferten Software MapSource und die berechnete Route folgt dem gewünschten Streckenverlauf. Dabei wird von Wegpunkt-Klick zu Wegpunkt-Klick sofort geroutet und man sieht sofort das Ergebnis. Um das Routing auf eine bestimmte Strecke zu zwingen, sollten immer Zwischenpunkte inmitten der freien Strecke gewählt werden. Das Anklicken von Ortschaften kann problematisch sein, da der Ortspunkt in der Regel nicht auf der Strecke liegt. Der SP III will dann immer dieses vermeintliche Ziel anfahren. Probleme bereiten auch Rundkurse. Start- und Zielpunkt sollten in zwei verschiedenen Routen untergebracht werden.

Auch die Navigation wird deutlich einfacher. Die akustische Ansage über die Helmlautsprecher macht weniger Blicke auf's Display erforderlich. "In 150 m links abbiegen" oder "In 200 m links halten, dann rechts abbiegen"; so lauten die Ansagen. Manchmal fordert die Stimme zum Abbiegen auf, obwohl keine Möglichkeit dazu besteht. Ob das an einer veralteten Karte oder was anderem liegt, kann ich noch nicht beurteilen. Die angesagten Kilometerangaben berücksichtigen nur die Stellen vor dem Komma. Dennoch reicht es vollkommen.

Unter dem Helm ist die Lautstärke immer ausreichend. Der SP III+ hat einen Audioausgang mit einem 2,5mm Monoklinkenstecker. Über diesen und ein Y-Kabel habe ich den Ausgang in die Baehr-Verkabelung meiner Vispo eingeschliffen. Genauer gesagt einfach parallel zum linken Lautsprecherausgang der Baehr-Anlage geklemmt. Der rechte Lautsprecher ist bei der Vispo intern mit dem rechten gekoppelt. Allerdings gibt es eine wunderbare Brummschleife, sobald der SP III über's Bordnetz versorgt wird. Ein Audioübertrager mit 50 Ohm schafft Abhilfe. Die Impedanz des Ausgangs wird im Handbuch mit 8 Ohm angegeben.

Die Route wird im Farbdisplay rosa hinterlegt und ist leicht zu erkennen. Die eigene Position wird -- innerhalb bestimmter Toleranzen -- auf den Straßenverlauf fixiert. Man fährt also nicht mehr neben der Strasse wie z.B. beim III+.  Kurze Aussetzer im Satellitenempfang interpoliert der SP III und fährt auf der Strasse mit der zuletzt gemessen Geschwindigkeit weiter. 

 Das Routing im GPS selbst kennt verschiedene Alternativen: "schnellster Weg", "kürzester Weg"  oder "Luftline". Luftline ist erste Wahl für Offroad. Die Berechnung der Route kann nach einem schnellen oder einem besseren aber langsameren Algorithmus erfolgen. Will man einer am PC erstellten Route unbedingt folgen, muss das automatische Routing am SP III abgeschaltet werden. Sonst wird die Route sofort neu berechnet, wenn die geplante einmal verlassen wird. Durch die einwandfreie Darstellung auf dem Display findet man aber auch ohne Re-Rerouting schnell zurück auf die Sollstrecke. Man muss nur aufpassen, richtig in diese einzubiegen, um nicht erst mal rückwärts zu fahren. 

Soll der schnellste Weg aktiv sein, ist das automatische Neuberechnen die erste Wahl. Kurz nach dem Verlassen der Route kommt die Ansage "Route verlassen" und die Neuberechnung liefert eine neue Streckenalternative. Ebenso kann eine kürzere oder längere Umleitung -- zur Berechnung einer Alternativstrecke -- eingearbeitet werden.

Der Streetpilot III verfügt über eine europaweite Basemap mit großen Städten und Strassen. Damit lässt sich zwar ein automatisches Routing erreichen, dieses ist jedoch für die Katz'. Die Genauigkeit der Basemap ist ähnlich bescheiden, wie z.B. die eines GPS III+. Straßen- bzw. Kreuzungskoordinaten liegen häufig weit ab der Realität. Exakt und stadtplangenau wird die Geschichte erst mit den Feindaten des CityNavigators und der MapSource-Software (getestet V 4.08). Damit lassen sich am PC Straßen-Routen planen und samt Feindaten in den Streetpilot übertragen. Der SP III kann aber auch selbst anhand der Karte oder des Straßen-/Ortsregisters die Route planen; aber ohne Zwischenziele. Erst ab der Software-Version 2.35 Beta ist ein Zwischenziel möglich.

Die Routen und Trackdaten werden im internen Speicher des SP III gespeichert, die Feindaten auf der Memorycard. Es wird ein Garmin-Spezialtyp mit 32 MB mitgeliefert, samt einem USB-Programmiergerät. Die Feindaten lassen sich auch per serieller Schnittstelle übertragen, allerdings systembedingt grottenlahm. Routen und Tracks können nicht mit USB übertragen werden. Eine Speicherkarte mit 128 MB ist ratsam, um beispielsweise halb Deutschland + Alpenraum unterzubringen. 

Für Deutschland alleine ist der Datenumfang des CityNavigators recht beachtlich. Für andere westeuropäische Länder ist das nicht so. Osteuropäische Länder werden nur seitens der eingeschränkt verwendbaren Basemap abgedeckt. Diese scheint sich zwischen dem Gerät und der Mapsource-Software zu unterschieden. Als ich eine Tour in die Slowakei plante (CityNavigator mit Europafreischaltung), erschien auf dem SP III immer eine Meldung, die geladene Route würde nicht zu den geladenen Karten passen. Endet die Route bei Wien, funktioniert die Sache perfekt. Liegt eine Tour komplett innerhalb der Slowakei, dann erscheint ebenfalls diese Meldung. Dann muss  der SP III die Tour neu berechnen. Für die Strecke Bamberg -- Trnava (ca. 40km nordost von Bratislava, ca. 50% Autobahn) dauert das gute 4 Minuten.

Die Downlad-Zeit für 128 MB Daten über USB unter Windows XP und einem 800 MHz-PC mit VIA-PIII-Board beträgt bei mir  knapp 10 Minuten. Das Test-Kartengebiet umfasste etwa den folgenden Bereich: Im Nordwesten Frankfurt/M. (ohne Stadt, etwa die Länge von Nidda) auf einer Waagrechten nach Nordosten bis an die tschechische Grenze in Höhe von Chomutov, im Westen auf einer Senkrechten bis Lugano (ohne Stadt) und in Stufen von Riva bis Triest. Die slowenische, slowakische und tschechische Grenze begrenzt das Gebiet im Osten.

Die Downloadzeit über die 9600 bit/s lahme serielle Schnittstelle dauerte für die 13 Routenabschnitte der Slowakeitour rund 7 Minuten. Insgesamt deckten die Routen rund 5500km ab. Die Tour selbst hat etwa 2800 km, der Rest sind Alternativrouten. Besser man würde mit 110 kbit/s arbeiten, was nicht gerade museumsreife COM-Schnittstellen problemlos schaffen. Beim GPS III+ werden auf diese Weise die Kartendaten geladen.

Leider kostet die 128 MB-Speicherkarte rund 310 EUR und ist damit einfach schweineteuer! Rund 30% billiger sind Nachbauten. Ähnlich teuer ist die Freischaltung der CityNavigator-Daten für ganz West-Europa. Mit dem SP III erhält man nämlich nur einen Gutschein für die Freischaltung eines einzigen europäischen Landes. 

Überhaupt muss man feststellen, dass das Garmin-Zubehör nicht gerade preiswert ist. Über 50 Euro für ein Zigarettenanzünder-/PC-Kabel sind schon happig. Zumal keinerlei Spannungsreglerei nötig ist. Der SP III frisst alles zwischen 10 und 30 V DC. Aber teueres Zubehör ist inzwischen der Trend der Zeit. Aber in diesem Fall ist auch das Basisgerät nicht gerade ein Schnäppchen.

Die Freischaltung funktioniert über das Internet. Die Karte kann für maximal zwei Geräte eines Benutzers freigeschalten werden. Der Freischaltcode wird in die MapSource-Software eingegeben und die Detaildaten des Gebietes erscheinen. Beim Übertragen des Kartendaten auf den Memorychip wird dieser Code ebenfalls mitgegeben und im GPS geprüft, ob der Code zur Geräteseriennummer passt. Wenn nicht, kann die Karte im GPS nicht benutzt werden. Das heißt: Speicherkarten mit Daten können nicht zur direkten Verwendung ausgetauscht werden. Geht der SP III einmal kaputt und wird durch ein neues Gerät ersetzt, muss man auf einen neuen Freischaltcode bestehen, da das Gerät dann ja eine andere Seriennummer hat. Ich finde die Freischalterei äußerst kundenfeindlich: Sollte beim Prozedere etwas schief gehen hat man erstmal die A-Karte gezogen!

Mit MapSource oder dem SP III selbst lässt sich festlegen, wie das Routing erfolgen soll: Schnellste Strecke, kürzester Weg oder Offroad (Luftlinie). Gemischter Betrieb ist möglich.

In der ersten Softwareversion konnte eine Route nur 254 Turns bzw. Zwischenziele enthalten. Dieser Missstand führte oft zu Fehlern beim Upload auf den SP III. Mit dem Softwareupdate 2.32 vom 3.5.02, das sich problemlos installieren lässt, ist diese Zahl jetzt auf 1200 erhöht worden. Tagestouren können nun problemlos in einem Stück geladen werden. Bis zu 50 Routen lassen sich speichern.

Die Karte enthält auch kleinste Strassen und Schotterstrecken. Allerdings ist das Material nicht auf dem neuesten Stand. Des öfteren steht man vor Streckensperrungen. Der Karte lässt sich leider kein Landschaftsbild entnehmen, so dass eine zusätzliche Generalkarte vonnöten ist, um landschaftlich bzw. fahrerisch  reizvolle Routen zu planen. Adressen von manchen Tankstellen und Restaurants sind zwar vorhanden, Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele vermisst man dafür. Die Zielführung in Städten erfolgt hausnummern-, auf dem Land strassengenau. Zur Zielpunkteingabe am Gerät und in der Software können Adressen angegeben werden. Offroad-Etappen oder Strecken in Osteuropa bzw. in nicht freigeschalteten Gebieten müssen  nach herkömmlicher Weise mit TTQV oder Fugawi geplant und überspielt werden. Leider kann MapSource zwar PCX5-Dateien exportieren, aber nicht importieren. So müssen in TTQV-geplante Teilstrecken mit TTQV in den SP III übertragen und ggfs. mit MapSource von dort wieder ausgelesen werden, will man die gesamte Route auf der Karte darstellen und komplett speichern.

Die Karte kann gedruckt, aber nicht exportiert werden. Man muss schon mit der DRUCK-Taste und Einfügen in ein Grafikprogramm arbeiten, um die Karten weiter zu verarbeiten.

Das Tracklog nimmt sich beim SP III leider sehr bescheiden aus. 2000 Wegpunkte, dann ist Ende. Leider gibt es keine Möglichkeit, das aktive Log wie beim GPS III+ zu speichern. Die Abstände der Punkte zu einander lassen sich nicht einstellen. Zur vernünftigen Aufzeichnung einer Tagestour wird es also sehr knapp. Dann muss der Laptop also wieder ins Gepäck. Dann kann man sich aber auch die Anschaffung des 128 MB-Moduls sparen. Hier hat also das Marketing von Garmin geschlafen. Denn der Winzspeicher des SP III-Tracklogs kann doch nur eine Marketingfinte sein... Der mangelnde Trackspeicher des SP III ist der größte Nachteil gegenüber einem GPS III+. Zusätzlich ist der Trackspeicher nicht nur klein , auch erhält man keine Meldung wenn der Speicher voll ist. Er wird einfach wieder von vorne überschrieben. Die Einstellungen für den vermeintlichen Abstand der Messpunkte sind äußerst irreführend. Am Tracklog ändern sie nichts. Sie scheinen nur zu regeln, in welcher Zoomstufe der Tracklog angezeigt wird. Setzen, sechs!

Die fehlenden Bezugssyteme des SP III gegenüber dem GPS III (es gibt nur WGS84 und GG,DDDDD-Anzeige) stören weniger. Mal ehrlich: wer hat die schon mal auf dem GPS selbst benötigt? Auch kennt der SP III nur drei Displaydarstellungen: Karte, Status und Liste der Routenanweisungen. Als Benutzer eines GPS III+ war ich auf den ersten Blick enttäuscht. Aber dafür wird die Bedienung einfacher und die Menüs deutlich kürzer und übersichtlicher. Das einzige was mir wirklich abgeht ist -- wie schon erwähnt -- der größere Trackspeicher, der beim GPS III+ schon nicht durch Größe glänzen konnte.

Ein netter Gimmick ist die (wählbare) automatische Umschaltung zwischen Tag- und Nachtanzeige des Displays anhand der Sonnenauf- und Untergangszeit. Der SP III ist für kurze Zeit wasserdicht (IPX7). Das Display ist empfindlich gegenüber Fingerabdrücken. Bei direkter Sonnenstrahlung spiegeln diese immens. Es ist also von Vorteil immer ein feuchtes Brillenputztüchlein dabei zu haben. Diese gibt es zur Einmalverwendung in Tütchen eingeschweißt.

Die Ansagen des Gerätes stimmen in der Regel, sind aber hin- und wieder interpretationsbedürftig. Sich blind darauf zu verlassen, wäre fatal. Macht man sich bewusst, wie das Ding arbeitet, erkennt man die Stärken und Schwächen und kommt damit meist zurecht.

Öfters fahre ich einfach damit los, gebe einen Zielort im Wunschgebiet ein und lassen mich dahin lotsen. Unterwegs verlasse ich die Route, wenn mir die Strecke nicht zusagt und lasse (automatisch) eine neue berechnen. Dadurch treffe ich bei fast jedem Ausritt auf den einen oder anderen gänzlich neuen Streckenabschnitt.

Der SP III braucht zum Batteriebetrieb 6 Mignon. Ich empfehle NiMH-Akkus. Die gibt's bis 1800 mAh. Sind also deutlich ausdauernder als Batterien und NiCd und haben einen weniger stark ausgeprägten Memoryeffekt als NiCd.

Die Bewertung bekommt der SP III wegen der hohen Zubehörpreise, der langsamen Schnittstellen und des mickrigen und nicht einstellbaren Trackspeichers.  Die Routenführung ist nicht immer 100%ig nachvollziehbar und führt nicht selten zu Angaben wie "Rechts Abbiegen" auf gerader Strecke ohne Kreuzung. Wesentlich schlimmer ist es jedoch auf eine T-Kreuzung zuzufahren, an der es nur noch links und rechts weitergeht und der SPIII gar nichts sagt. Dies ist mir in letzter Zeit häufiger aufgefallen. Eigenbaubügel an der STX1300

Inzwischen sind zwei Kartenupdates angeboten worden. Die Kosten je Update: 150-200 EUR.

Preise:

Streetpilot III inkl 128 MB, Europakarte:  EUR 1100,--

Bezugsquelle: Meyer-EDV-Beratung


Garmin
GPSMap 276C

 

Meinen Streetpilot III habe ich wieder nach zwei Jahren durch das GPSMap 276C ersetzt. Es wird von vielen Seiten als das ultimative Navigationsgerät für das Motorrad bezeichnet.

Ob das wirklich stimmt, soll dieser Test klären. Mit dem 276C war ich bisher rund 5000 km unterwegs. Zuletzt auf einer langen Tour durch die West- und Seealpen.

Für diejenigen, die den SPIII kennen: Das 276C verfügt ebenfalls sowohl über grafische Navigationshilfen als auch Sprachansage. Beides ist quasi identisch mit denen des SPIII. Es spielt keine Rolle, ob die teuere CityNavigator-Software oder die billigere CitySelect-Variante zum Einsatz kommt. Identisch ist auch die eingebaute europaweite Basemap. Genaueres steht unter dem Test des Streetpilot III.

Zuerst sticht das große helle TFT-Display mit 256 Farben gegenüber dem SPIII ins Auge. Die Auflösung beträgt 480x230 Pixel. Besonderes von Vorteil ist die Tatsache, dass die Anzeigen am Display wieder programmiert werden können. Der eine verzichtet lieber auf die Angabe der Entfernung zum nächsten Wegpunkt und möchte dafür stattdessen lieber die Geschwindigkeit oder Höhe ablesen. Die Anordnung der Anzeigefenster kann zwischen einer Leiste und Positionierung in den Ecken gewählt werden. Die Fenster können sogar transparent geschalten werden; ob das sinnvoll ist oder nicht, möge jeder selbst entscheiden. Zusätzlich werden die Ortsgrenzen angezeigt. Der „Display-Vorteil“: Mehr Karte, mehr Infos.

Was mir am Display nicht gefällt, sind die Farben. Beim SPIII waren diese schön knallig. Beim 276C ist alles etwas „pastellig“. Vielleicht lassen sie sich auch mal einstellen. Bis dahin jedenfalls kann man damit leben. Die Strassen werden in drei Kategorien unterschieden, Autobahnen (rot), Hauptverbindungsstrassen (schwarz) und untergeordnete (grün).276C - Screenshot mit xImage von Garmin

 

Wer die Rechengeschwindigkeit des SPIII kennt, wird von der des 276C voll überzeugt. Routenberechnungen liegen im Bereich von wenigen Sekunden. Das Teil hat die Route fast schneller als MapSource auf meinem 2.5GHz-P4. Damit ist man vernünftig in der Lage, unterwegs Routen und Umleitungen neu rechnen zu lassen, ohne an der nächsten Kreuzung auf’s Navi warten zu müssen.

Neu ist gegenüber dem SPIII, dass jetzt auch unbefestigte Strassen -- analog zu Mautstrassen -- beim Routen außen vor gelassen werden können. So gehören ungeplante Walddurchfahrten der Vergangenheit an.

Der nächste Vorteil ist der deutliche größere Tracklogspeicher. In die aktive Route passen 10000 Punkte. Ist die aktive Route voll, kann diese auf  700 Punkte reduziert gespeichert werden. Bis zu 15 solcher datenreduzierten Tracklogs lassen sich im Gerät ablegen. Vor der Reduktion kann der gesamte aktive Track oder auch ein Trackabschnitt gewählt werden.

Lässt man das Gerät alle 50 Meter einen Punkt aufzeichnen, reicht der aktive Speicher 500 km weit. Also völlig ausreichend für einen Tag. Nebenbei: Für Autobahnaufzeichnungen reicht auch ein Punkt alle 100-200m.

Die neueren Streetpilot-Nachfolger finde ich wegen des kleinen Trackspeichers nicht so geeignet. Diese sind zur reinen Navigation im Auto und weniger zur Protokollierung der gefahrenen Strecke geeignet. Einen Vorteil haben sie jedoch: Sie arbeiten mit handelsüblichen CompactFlash-Karten. Diese sind billiger und haben  Kapazitäten bis 1 GB.

Das 276C braucht immer noch die Garmin Spezial-Speicherkarten, die es aktuell bis 256 MB gibt. Der Datentransfer PC-Speicherkarte findet über den USB-Anschluss am 276C statt. Es ist die kleine USB-Buchse, die man auch von vielen Digital-Fotoapparaten her kennt und damit auch pinkompatibel. Die Datenübertragung dauert bei etwa 256 MB um die  20 Minuten. Es ist kein Karten-Programmiergerät mehr erforderlich.

Via USB werden auch Routen, Wegpunkte und Tracks mit der PC-Software MapSource ausgetauscht. Dies soll auch noch über die serielle Schnittstelle möglich sein.

Das Gerät hat einen neuen 9-poligen Stecker für Strom, Sprach- und Signalausgang und die beiden seriellen Ein- und Ausgänge. Strom und Sprache ist klar. Der Signalausgang wird geschalten, wenn das Gerät eine Warnung ausgibt (z.B. Annäherungspunkte an ein Riff oder Ankerschleifen bei marinem Einsatz).

Die seriellen Ein- und Ausgänge dienen zum Anschluss von Echolot, Fishfindern oder Korrektursignalempfängern; sind also – wie auch der Signalausgang – mehr was für die Kapitäne. Ein Kabel mit offenen Enden und fliegender Sicherung gehört zum Lieferumfang. Zum Anschluss im Auto gibt es ein Zigarettenanzünderkabel mit eingebautem Lautsprecher, ähnlich dem des SPIII. Auch gibt es eine entsprechende Bean-Bag-Halterung für das Armaturenbrett.

Der auswechselbare Lithium-Ionen-Akku wird immer geladen, sobald das Gerät extern Strom bekommt. Sei es durch das Bordnetz oder das Ladegerät. Die Ladung erfolgt auch bei abgeschaltetem GPS. Der volle Akku soll laut Beschreibung 5 bis 15 Stunden halten, je nach Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung. Sobald eine externe Spannung angelegt wird, schaltet sich das 276C automatisch ein.

Zur Befestigung gibt es bis heute (Juni 04) noch keine Halterung von Touratech. Das 276C sieht zwar auf denSelbstbaukonsole mit Marinehalterung für GPSMap 276C ersten Blick aus wie das 176C, aber eben nur auf den ersten. Also habe ich mir aus zwei quadratischen Aluplatten, 4 Schwinggummis von Conrad und der mitgelieferten Marinehalterung aus Plastik selbst eine gebaut. Die Schwinggummis mindern die Vibrationen und Schläge vom Fahrwerk. Die untere Platte wird mit Schellen an der Lenkerstrebe befestigt, die obere trägt den Fuß der Marinehalterung. Die Garmin-Halterung hat auf den letzten 7000 km keine Stabilitätsprobleme bekommen.

Praxiseinsatz: Manchmal braucht es lange, bis die Mitteilung  „Kein Satellitenempfang“ angezeigt wird. Das bringt Probleme mit sich, wenn kurz aufeinander folgende Richtungswechsel vorhanden sind und man nicht weiß, dass die Anzeige nicht mehr korrekt ist.

Nach fehlendem Empfang (Tunneldurchfahrten) verschwand häufig der bisher gefahrene Teil der Route bzw. die Route wurde zerstört. Ein Teil der rosa Routen-Linie war zwar noch sichtbar, aber wurde nicht mehr navigiert. Erst durch eine neue Aktivierung der Route konnte diese fortgesetzt werden. Ich hoffe das wird mit einem künftigen Firmware-Release beseitigt.  Ebenso hoffe ich verschwindet die nicht abschaltbare Routen-Neuberechnung, wenn eine Route auch nur kurz gegen den "Strich" gefahren wird. Beispielsweise, wenn man ein Hotel oder Wirtshaus sucht.

Auf Kehren ist immer mal wieder die Meldung „Bitte wenden“ oder „links bzw. rechts abbiegen“ zu hören. Auch dann, wenn kein Abzweigung vorhanden ist.

In Frankreich haben Kreisverkehre öfters mal häufig Firmen- oder Hofzufahrten. Diese sind nicht mit kartographiert. Ebenso „Blindanschlüsse“. So kann die Anweisung „dann dritte Strasse rechts“ auch die vierte oder fünfte bedeuten. Dieses Problem betrifft natürlich die Karte, nicht das Gerät.

Sehr fummelig ist die Gummiabdichtung des USB-Anschlusses. Bis man den Minipfropfen in die USB-Buchse bugsiert hat, ist Geduld und ein gutes Auge vonnöten.

Das 276C ist ein guter Schritt nach vorne was die Navigation am Motorrad und auch im Auto angeht. Es gehört mit zum Besten was augenblicklich in diese Richtung angeboten wird. Die Bezeichnung „ultimativ“ geht mir aber zu weit. Der Preis für ein brauchbares Set (276C + CitySelect Europa + 256MB Chip) ist mit rund 1400 Euro (Juni 2004) kein Pappenstiel.

Nachtrag 30.12.04:

Inzwischen ist die Firmware-Version 3.0  draußen, die dem Gerät nochmals einen kräftigen Software-Schub verpasst. Unter anderem wird die Höhe im  aktiven Log protokolliert. Bestimmte Stecken lassen sich durch Anklicken beim Routing vermeiden. Wegpunkte können in -- quasi als Ordner -- Gruppen zusammengefasst und gelöscht werden.
Dafür ist ein Fehler beim Suchen nach Orten mit Umlauten hinzu gekommen. Dieser lässt sich aber der Regel einfach umgehen.

Meine Tipps zu dem 276C findet Ihr im Forum.

Preise (August 04):
850 Euro inkl:

·  Handbuch und Kurzanleitung
·  Marinehalterung
·  Lithium-Ionen Akku
·  Strom-/Datenkabel (offene Enden)
·  100-240 Volt Netzteil
·  USB-PC Verbindungskabel
·  Trip & Waypoint Manager

Zubehör:

KFZ-Kit (CitySelect Europa, BeanBag, LS-Zig.Kabel)

440 Euro
 

CitySelect Europa

250 Euro
  Datenkarte 256 MByte (Nachbau) 120 Euro
  Kabel für Zigarettenanzünder mit Lautsprecher 49 Euro
  Li-Ion Akku (Ersatzteil) 59 Euro

Bezugsquelle: Meyer-EDV-Beratung


Abschließbare
Touratech Halterung
Garmin
GPSMap 276C

Die Touratech-Halterung für das GPSMap 276C hat gegenüber der mitgelieferten zwei Vorteile: Außer einer Befestigungsstrebe ist weiter nichts erforderlich und die Halterung ist absperrbar. Es gibt auch eine nicht abschließbare, geringfügig billigere Version,  welche der des GPSMap 176C sehr ähnelt.

Gerade beim Tankstellenbesuch ist das Absperren interessant. Längere Zeit jedoch auf das Schloss zu vertrauen, wäre aber nicht anzuraten.

Die Verarbeitung ist nicht ganz so, wie bisher gewohnt: Der Laser hinterließ an verschieden Stellen "ausgefressene" Kanten. Deshalb gibt's auch nur einen Daumen. Die Konstruktion an sich ist tadellos. Das Einlegen des GPS klappt kinderleicht. Das Gerät wird hauptsächlich oben und unten gehalten, weniger mit den Plastikrollen an der Displayseite.

Preis: EUR 80,--

Bezugsquelle: Meyer-EDV-Beratung


Touratech
Garmin GPS II/III/V
Halterung

Die Touratech-Halterung für das Garmin GPS II/III macht einen durchdachten und sauberen Eindruck, der sich in der Praxis voll bestätigt. Selbst eine Aufnahme für den Strom/Datenanschluß-Stecker ist vorhanden, so dass dieser beim Einsetzen des GPS selbständig mit angeschlossen wird. Schwinggummi-Elemente halten VibrationenBefestigungsvorschlag für die Pan European ST1100 fern. Für harten Geländeeinsatz (oder einfachen Diebstahlschutz) kann das GPS mit einer Schraube an der Rückseite zusätzlich befestigt werden. Die Halterung ist für Lenkerstreben-Montage vorgesehen. Sie kann aber auch an einer passend geneigten Fläche montiert werden. Das GPS läßt sich sehr leicht in die exakte Halterung ein- und ausklinken.
An der Pan habe ich mir eine Lenkerstrebe aus 10mm Stahldraht gebogen und diese an den beiden Handhebel-Schrauben befestigt. Diese Strebe ist die Basis der Touratech-Halterung.

Preis: EUR 80,--

Bezugsquelle: Meyer-EDV-Beratung


Touratech
Garmin Streetpilot III
Halterung

Die Touratech-Halterung für den Garmin Streetpilot III ist ähnlich wie die für das GPS II/III/V aufgebaut und eine feine Sache. Leider war es wegen der Bauform des SP III nicht mehr möglich, den Strom-/Audiostecker in die Halterung zu integrieren. Die Kabel schlabbern also immer etwas am Lenker herum. Wie füs das III+ habe ich mir hier auch eine Lenkerstrebe für die Pan gebogen.

Preis: EUR 80,--

Bezugsquelle: Meyer-EDV-Beratung


Die Tests und Bewertungen beruhen ausschließlich auf meinen Erfahrungen und geben meine ganz persönliche Meinung wieder..